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Dein Papa ist nicht dein Papa – eine audiovisuelle Auseinandersetzung mit Familiengründung durch Samenspende 

Seit den 1970er Jahren wurden in Deutschland schätzungsweise 125.000 „Spenderkinder“ geboren, genaue Zahlen gibt es nicht. Nicht nur, weil Samenspende sowohl für Spender als auch für Empfängerinnen ein schambehaftetes Thema ist. Bis jetzt wird in der Öffentlichkeit nur zurückhaltend über Unfruchtbarkeit und Kinderwunschbehandlungen gesprochen. Lange Zeit war es die allgemeine Empfehlung der Ärzte, Stillschweigen über die künstliche Befruchtung zu bewahren. Dadurch entwickelten sich Familiengeheimnisse mit weitreichenden Folgen. Wird das Geheimnis zufällig gelüftet, berichten „Spenderkinder“ nicht selten von Identitätskrisen und begeben sich auf die emotionale Suche nach dem fehlenden Teil ihrer Persönlichkeit. 


Die „Familiengründung zu Dritt“ wirft zudem eine Reihe ethischer, gesellschaftlicher und rechtlicher Fragen auf. Wie viel Verantwortung sollte ein Samenspender für das aus seiner Spende entstandene Kind tragen? Was macht überhaupt eine Familie aus? Welche Bedeutung hat das Recht auf Wissen der Herkunft? 


Da in der Debatte die Perspektive aller Beteiligten berücksichtigt und ihren Meinungen Raum gegeben werden soll, zeigt die Installation eine virtuelle Gesprächsrunde zwischen einer Solomama, einem Reproduktionsmediziner, einem Spenderkind, einem Samenspender und einem sozialen Vater. Denn nur wenn wir einander zuhören, werden wir weiterkommen, weil wir Zusammenhänge besser verstehen können. So helfen die Argumente anderer, den eigenen Standpunkt zu überdenken und die eigene Haltung zu hinterfragen. Das gelingt nur, wenn man sich auf einen Perspektivwechsel einlässt und sich mit den Argumenten anderer auseinandersetzt.